Die BILD-Zeitung schreibt am 18. November 1994:
Wer hätte das gedacht? Charly Davidson hat uns alle monatelang an der Nase herumgeführt. Weder wird er nun ernsthafter Schriftsteller, noch wird er für alle Ewigkeiten diese naturgeistige Bartpracht in seinem Gesicht tragen - und er wird auch weiterhin Musik machen. Sämtliche Skandale, Ausraster und Peinlichkeiten der letzten Monate waren sozusagen ein Bluff.
Vor rund einem Jahr hatte Filmemacher Peter Stern, dass er einen Dokumentarfilm über die Wandlung seines Schwagers von einer Rocklegende zum Schriftseller drehen wolle. Charly Davidson hatte angekündigt, nie wieder einen Ton aufnehmen zu wollen und der Musikbranche den Rücken zuzukehren. Es folgte ein fragwürdiger Auftritt nach dem anderen, die an Peinlichkeit teilweise kaum noch zu unterbieten waren. So torkelte er betrunken durch eine TV-Talkshow, nuschelte bei Radiosuftritten, so dass kaum etwas zu verstehen war. Nach und nach verdichteten sich die Gerüchte, dass der Schauspieler, dem man immer Drogenkonsum andichtete, im Drogensumpf unterzugehen drohe.
Jetzt wurde bekannt, dass es sich bei seinem seltsamen Verhalten um den Dreh einer Mockumentary handelt, die nun im Privatfernsehen ausgestrahlt werden soll. Laut Medieninformationen führen Davidson und Stern momentan Verhandlungen mit diversen TV-Sendern. Letzte Woche wurden in Jena Ausschnitte unter strenger Geheimhaltung potenziellen Interessenten, unter ihnen RTL2 und VOX, präsentiert und schon in den nächsten Tagen könnte ein Vertrag zustande kommen.
Nun werden wir also erfahren, was wirklich hinter den Aktionen der letzten Zeit steckt – warum Charly Davidson sich einen Bart wachsen ließ, weshalb er bei einer seiner Lesungen von der Bühne stürzte, was mit ihm in der Late-Night-Show von Thomas Gottschalk los war und ob er wirklich in die Fußstapfen von Kurt Tucholsky treten will oder ob er der Welt die ganze Zeit nur eine Rolle vorgespielt hat. Vor allem haben zukünftig seine Fans die Frage zu beantworten, was sein Verhalten be iihnen bewirkt hat und ob sie ihm einen Schabernack übel nehmen, weil sie sich möglicherweise ernsthafte Sorgen um ihn und seinen gesundheitlichen Zustand gemacht haben?
Freitag, 23. Juli 2010
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