Montag, 25. Oktober 2010

2006-09-18 | RIVERBOAT SHUFFLE: Charly Davidson als Karl David Korff zu Gast beim MDR "Riverboat" (Teil 2)

Fortsetzung von:
CHARLY DAVIDSON als KARL DAVID KOFF im September 2006 zu Gast in der MDR TV-Talkshow „Riverboat“


Jan Hofer: (...) Aber die STURM-Truppen, die STURM-Philharmonie, das 'Ständige Thüringer Unterhaltung- und RundfunkMusikorchester', haben fast alleine Sie ins Leben gerufen. Und heute findet es bundesweit Beachtung.

Karl David Korff: Ja, aber das war eine Notwendigkeit. Es gibt so viele hervorragende Musiker in Thüringen und kein Geld für ein orchester. Weder das Land hatte etwas übrig, noch der MDR - ich haoffe, ich darf das hier mal sagen. Also haben wir, also Thomas Hübner und ich...

...Thomas Hübner, das darf ich hier ja einmal verraten, ist...

...lassen Sie mich das verraten, dann kriegen Sie keinen Ärger mit ihm. Thomas Hübner ist Clueso. Also, wir haben die STURM-Truppen ins Leben gerufen und das ist ein hervorragendes Orchester mit einem hervorragenden Dirigenten, Martin Lenz, denn manchmal muss ein Mensch eben tun, was ein Mensch tun muss. Letztlich ist das dann doch auch nur eine Geldfrage.

Jörg Kachelmann: Welche Rolle spielt Geld in Ihrem Leben? Macht es Sie unabhängig oder glücklich?

Auf jeden Fall macht es erst einmal Spaß, welches zu haben. Und es öffnet Türen, noch mehr davon geliehen zu bekommen. Was wiederum dazu führt, Dinge machen zu können, die noch sehr Spaß machen. Aber es ist selbst erarbeitetes Mittel zum Zweck. Und es ist eine adäquate Gegenleistung für Arbeit. Ich arbeite viel, also im Schnitt so zwölf Stunden am Tag. Das klingt viel und ist es auch, aber alles, was nach außen einfach und leicht aussieht hat immer auch etwas mit harter Arbeit zu tun, jedenalls wenn es keine Zufälligkeit oder Eintagsfliege ist.

Wie muss man sich diese zwölf Stunden Arbeit vorstellen? Am Stück oder über Phasen verteilt, im Tonstudio oder im stillen Kämmerlein?

Es ist ein Split zwischen Notwendigkeiten und Passion. Ich kontrolliere gerne Dinge und eine gewisse Führungsqualität kann man mir ja auch nicht absprechen. Ob das im Tonstudio ist, wo ich oft nächtelang an Liedern und Ideen feile oder feilen lasse, ob das in Besprechungen ist, über Bühnenshows oder Konzepte, das kann auch in meinem Zimmer sein, wenn ich an Büchern oder Theaterstücken arbeite oder im Internet recherchiere. Da ist alles möglich und das kostet eben Zeit, ist aber auch nötig um die Ergebnisse zu bekommen, die man anstrebt.

Jan Hofer:
Sie haben da eben eine schöne Wortwahl benutzt: „Im Internet recherchieren“. Viele benutzen heute dafür das Wort „googeln“.

Schrecklich. Was aus unserer Sprache geworden ist. Wobei ja schon meine Wortwahl nicht mal ursprünglich Deutsch ist.

Wie wichtig ist diese Internetrecherche für Sie?


Das ist oft das A und O einer Sache. Angefangen bei der Frage: gab es die Idee, die ich gerade habe, schon mal vorher - da kann einem das Internet sehr helfen. Bis hin zu Informationen, die man sich früher mühsam besorgen musste und die heute schnell und frei verfügbar sind.

Ist das nicht schon wieder ein Zwiespalt? Einerseits hängen Sie alten DIngen nach, den Sechziger Jahren, der vergessenen Worten, andererseits sind Sie immer auf dem neuesten Stand, was Elektronik angeht oder das Internet?

Das sehen Sie schon richtiig. Ich teile das übrigens mit Erich von Däniken. Der ist auch so einer, der immer die neuesten Sachen macht, obwohl man von ihm denkt, dass der nur in Altertümern rumwühlt. Der ist nun schon über Siebzig und trotzdem ein Elektronikfreak. Sendet seine Botschaften und Nachrichten über Twitter in die Welt. (lacht) Ich habe nicht gesagt, dass er „twittert“... aber das macht doch das Leben aus: dieser ewige Gegensatz zwischen dem Alten und dem Neuen, Rock 'n' Roll und Elektromusik, Shakespeare und Wondratschek. Daraus schöpfe ich.

Und wir hoffen, dass Sie da noch lange weiter schöpfen. Wann duellieren Sie sich mit Heinz Rudolf Kunze?

Am 14. Oktober in der Universität Jena. Am 200. Jahrestag der Schlacht von Jena und Auerstedt.

Jan Hofer: Dann wünschen wir Ihnen beiden viel Glück und dass sie beide das überleben.

Naja, zumindest ich. (lacht) Danke schön!

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