Mittwoch, 30. September 2009

2009-09-19 | Unterlagen sollen Zweifel an Davidsons Tod belegen

Der Unfalltod Charly Davidsons am 28. November 2009 ist von spanischen wie deutschen Behörden untersucht und bestätigt worden. Dem Webteam von Charly Davidsons sowe einigen Zeitungen sind vor kurzem Unterlagen angeboten worden, die belegen sollen, dass alles ganz anders war. Es sind dies ein Gespräch der Guardia Civil auf La Gomera mit dem Geschäftsführer von Charlys Plattenfirma CBQ/Best Side Records, Peter Paul Gabriel, die augenscheinlich aus einer spanischen Akte stammen, sowie ein Foto, die den aus dem Atlantik geborgenen Körper Davidsons zeigen sollen.

Aus Gründen der Recherche habe ich, obwohl ich von einer Fäschung überzeugt bin, beides angekauft und stelle es hier vor; das Foto habe ich allerdings auf eine Wiedergabe der Mundpartie der abgebildeten Leiche beschränkt.

Rainer W. Sauer
Jena, den 19. September 2009


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Protokoll
San Sebastián de la Gomera
erstellt zwischen dem 11. und dem 28. Dezember 2008
(Übersetzung ins Deutsche = nicht bekannt)


Yo soy el teniente de la ... Entschuldigung ... ich bin Leutnant und Mitarbeiter der Guardia Civil. Mein Name ist Gerardo García Rivas und ich habe Sie heute hierher nach San Sebastián de la Gomera bestellt, um Sie zu den Umständen des Todes von Señor Karl David Korff, oder Charly Davidson, wie er sich auch nannte, zu befragen. Neben mir sitzt Herr Federico Lorca und führt Protokoll. Ich beginne jetzt mitder Befragung. Ihr Name ist ... ?

Mein Name ist Peter Paul Gabriel.

Sie wurden geboren am und in welcher Stadt?

Ich bin geboren am 25. Oktober 1954 in Middlesbrough in England.

Was ist ihre berufliche Funktion?

Ich bin Geschäftsführer der Schallplattenfirma Best Side Records von Herrn Karl David Korff.

Waren Sie anwesend, als Herr Korff starb?

Ich wurde herbeigerufen.

Wann war das genau?

Das kann ich Ihnen nicht exakt sagen.

Es gibt Hinweise darauf, dass Herr Korff anders gestorben ist, als bisher bekannt. Ich frage Sie deshalb: Wie starb Señor Korff?

Auch das kann ich Ihnen nicht exakt sagen.

Herr Gabriel, ich darf Ihnen mitteilen, dass die Guardia Civil Sie hier auf La Gomera so lange festhalten und befragen kann, bis die Umstände des Todes von Herrn Korff zweifelsfrei geklärt sind. Bitte beantworten Sie mir deshalb meine Fragen.

Bin ich verhaftet?

Sie haben mich missverstanden. Sie sind nicht verhaftet. Aber das soll Sie nicht daran hindern, Ihre Pflicht zu erfüllen. Ich hatte Ihnen anfangs gesagt, dass Sie hier in den Räumen der Guardia Civil verpflichtet sind, die Wahrheit zu berichten. Fangen Sie am Besten beim Anfang an. Wann entschloss sich Señor Korff zu seinem Flug über das Meer vor La Gomera?

Das war im Juni. Die kürzeste Nacht des Jahres näherte sich und die „Noche de San Juan“ begann. In dieser Nacht vom 23. auf den 24. Juni erzählte Charly auf der Terrasse seiner Macià seinem Manager und mir den großen Plan zur Inselumrundung mit dem Paraglider.

( Gabriel erzählt in der Folge Details der Vorbereitung zum Flug, berichtet von Charlys Ankunft auf La Gomera am 21. Dezeber 2009 )

Kommen wir jetzt noch einmal zum Tode von Señor Korff. Wie erfuhren Sie davon?

Am 27. November erreichte mich ein Anruf aus Charlys Haus. Ich selbst war im Hotel Tres Palmeras am Playa De Valle Gran Rey. Frau Beate Krüger, die Nachbarin von Charly, war am Telefon. Sie sagte, dass Charly gestorben wäre.

Am 27. November also, nicht am 28.?

Ja. Ich war im ersten Moment geschockt und betäubt. Noch am Abend zuvor hatten wir zusammen gegessen und uns über den Flug unterhalten. Charly sagte mir nichts davon, dass er sich unwohl fühle oder so. Ich bemerkte auch nichts, außer, dass er sehr dünn geworden war.

Was sagte Frau ... äh ... Krüger zu Ihnen?

Sie sagte, er hätte sich den ganzen Tag nicht gut gefühlt. Bereits während des Fluges nach den Kanarischen Inseln hätte er große gesundheitliche Probleme gehabt. Sie hätte ihm dann morgens ihren Hund gebracht, damit er sich durch ihn etwas ablenken sollte. Charly sei auch gleich mit dem Hund losgezogen über die Hügel. Aber als sie ihren Hund abends wieder abholen wollte, habe der vor Charlys Badezimmer-Tür gesessen und gewinselt. Sie habe dann das Bad geöffnet und Charly dort leblos liegen sehen, die Tür wieder verschlossen und mich angerufen.

Was haben Sie dann gemacht?

Ich bin sofort zu Charlys Macià gefahren und habe ihn so vorgefunden, wie Frau Krüger es beschrieben hatte. Er lag auf dem Bauch und es war viel Blut im Raum. Schwarzes Blut, also kein frisches. Es schien, als hätte er es erbrochen. Charly war tot, sein Körper war kalt. Den Hund hatte Frau Krüger gegen zehn Uhr morgens gebracht und um neun Uhr Abends wollte sie ihn abholen. Sie sagte mir das, während sie geschockt auf dem Boden vor dem Bad saß. Den Hund hatte sie vor dem Haus angebunden, damit er nicht die Szene im Bad mitbekam.

Sie riefen aber nicht die Guardia Civil?

Ich habe telefoniert, nicht mit der Guardia Civil und auch nicht mit Karls Kindern, dafür aber mit zwei seiner engsten Freunde, Mr. Brian Barquin in London und Herrn Lars Voreigner in den USA. Auch sie waren geschockt von der Nachricht. Dann sprachen wir über Charlys Tod. Er war ja schwerer erkrankt als es öffentlich bekannt war. Charly hatte, neben seinen offensichtlichen Krankheiten, im letzten Herbst auch noch Hepatitis C diagnostiziert bekommen. Ärzte hatten Charly bestätigt, dass ihm eine Spenderleber eingesetzt werden musste, sonst würde er wahrscheinlich innerhalb der nächsten achtzehn Monate sterben. Er hatte sich aber nicht auf eine Warteliste für eine Transplantation setzen lassen wollen, weil das die Öffentlichkeit sonst mitbekommen hätte. Im August wurde er in Hanau dann wegen Nierenversagens behandelt, machte danach eine Kur an der deutschen Ostseeküste. Die letzten Monate vor seinem Tod ging es mit ihm gesundheitlich stark bergab.

Woher haben Sie diese Informationen und weshalb wollte Señor Korff nicht bevorzugt behandelt werden, wie es seinem Namen oder seinen finanziellen Möglichkeiten angemessen gewesen wäre?

Charly hatte viele Firmen und mit der beginnenden weltweiten Wirtschaftskrise große finanzielle Probleme. Banken und Investoren befürchteten lange Zeit Rückschläge für seine Firmen, falls Charly Davidson ernsthaft erkranken sollte. Er wollte wohl auch nicht so recht an die Aussichtslosigkeit seiner Erkrankungen glauben. Er erzählte mir alles im Sommer, als er sich von der Geschäftsführung von Best Side Records zurückzog.

Sie haben also nicht die spanischen Behörden von Señor Korffs Tod unterrichtet. Warum taten Sie das?

Ich war sein einziger Vertrauter aus Deutschland hier auf La Gomera. Telefonisch besprachen Brian, Lars und ich die Situation und entschieden dann zu dritt, was zu tun sei. Beate, also Frau Krüger, stimmte uns zu, sie war nicht nur seine Nachbarin sondern auch eine Vertraute und kümmerte sich auch um ihn, wenn er auf La Gomera weilte.

Wie haben Sie den Leichnam aus der Macià gebracht?

Lars kannte einen Fischhändler aus dem Valle Gran Rey, der half uns den Leichnam einzuhüllen, nachdem ihn Beate sauber gewischt hatte und der Fischhändler brachte ihn nachts in sein Kühlhaus. Dann dauerte es noch sechs Tage bis zum Flug-Unfall, der allerdings niemals stattfand. Alles war nur eine Farce.

Aber es gibt doch Fotos des Fluges und Internet-Tagebucheintragungen von Señor Korff?

Die Fotos sind schon älter und wurden bei einem früheren Flug aufgenommen. Die Interneteintragungen, sämtliche nach dem 22. November, habe ich gemacht.

Und was ist mit den Zeugen, die gesehen haben, wie Señor Korff in den Atlantik gestürzt ist, die Überwachungskamera, die ihn aufgezeichnet hat?

Zeugen finden sich immer. Jeder will etwas gesehen haben, wenn es nach Sensation riecht und Reporter danach fragen. Was die Kamera da aufgezeichnet hat, weiß ich nicht. Sicher nicht den Absturz von Karl David Korff.

Und doch gibt es zwei Hauptzeugen ... äh... Señor Fernando de la Rúa und Señor Miguel Neira.

Fernando de la Rúa war der Fischhändler, der Charlys Leichnam dann auch am 28. November vor der Küste ins Meer verbracht hat und seinen Gleitschirm ebenfalls, allerdings zwanzig Seemeilen weiter westlich. Und dass Miguel Neira Charlys Gärtner war, scheint Ihnen bis heute nicht aufgefallen zu sein, oder?

Wir werden das prüfen, Señor Gabriel. Als man im Dezember dann den Leichnam fand, fand man im Meer also den bereits vor dem Absturz gestorbenen Karl David Korff.

Genau.

Es war also vorgesehen von Ihnen und den beiden anderen Herren, dass man unzweifelhaft Señor Korffs Körper finden sollte.

So war der Plan. Aber wir machten uns schon Gedanken, warum dies so lange dauerte. Ich dachte, dass man den Körper vielleicht niemals finden würde. Dann passierte das ja doch noch am 10. Dezember und schon am 15. Dezember gab es Einzelheiten aus der Autopsie in der Presse zu lesen, mir den Hinweisen auf die Hepatitis C und die Lebererkrankung. Das war perfekt. Außerdem kann der Körper nun auch bestattet werden, etwas was Charly seinen Töchtern nicht vorenthalten wollte.

Mr. Gabriel, Sie wissen schon, wenn das alles stimmt, dass Sie sich nach spanischem Recht einer Straftat schuldig gemacht haben.

Das stimmt. Aber ich frage Sie, wer hat etwas davon, wenn Sie das jetzt alles publik machen? Es hilft weder Ihnen, die Sie den Gärtner übersehen haben. Noch hilft es Charlys Familie oder den Kindern, so kurz vor der Beisetzung, noch hilft es ihm und seiner Legende. Und hilft es der Wahrheit? - Wahrheit ist relativ. Gelegentlich auch relativ teuer.

Wie darf ich das verstehen, Señor Gabriel. Sind Sie ein Engel?

He inventado unas alas para volar, y vuelo. Azufre y rosas en mis labios. Aunque no necesito alas, porque vuelo sin ellas. Nubes y anillos en mi sangre.

Ay!

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Hier endet das Protokoll. Dem Protokoll liegt die Kopie eines Fotos bei, welches angeblich den Leichnam Charly Davidsons zeigen soll.











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