Freitag, 5. Februar 2010

2010-02-05 | Steuer-Razzia beim Ex-Wirtschaftsminister

Die "Wirtschafts- & Handels-Depesche" berichtet heute:

STEUER-RAZZIA BEIM EX-WIRTSCHAFTSMINISTER

(whd-online) - Steuerrazzia bei Ex-Minister Müller! Bei ihrer Jagd nach Steuersündern haben Fahnder angeblich seine Ehefrau Prof. Dr. Ursula Maus ins Visier genommen. Wie berichtet wird, verdächtigen Ermittler aus Berlin Maus, mehrere Hunderttausend Euro über einen Trust (Zusammenschluss mehrerer Firmen) auf den Seychellen vor dem deutschen Fiskus versteckt zu haben. Die Professorin für Kommunikation ist, zusammen mit Ulrich D. Müller, auch Medienunternehmerin. Bereits Ende Januar hätten Fahnder die Villa der beiden durchsucht und dabei umfangreiches Material sichergestellt. Insofern ist die Razzia nicht auf die Steuersünder-CD zurück zu führen, die der deutsche Fiskus nun für 2,5 Millionen Euro von einem Datendieb kaufen wird. Auf ihr sollen sich 1500 Namen und Kontodaten von Deutschen bei Schweizer Banken befinden.

Aber: Auch hier führt die Spur in die Schweiz! Die Hausdurchsuchung in Berlin steht in Verbindung mit weit reichenden Ermittlungen gegen Kunden der Schweizer Walzer Privatbank PBA, so wird berichtet. Der fragliche Trust solle über die afrikanische Niederlassung des Instituts gegründet worden sein. Die Ermittlungen stützen sich laut Medienberichten auf Daten, die der ehemalige Walzer PBA-Manager Wolfgang Ferrero vor seinem Rauswurf bei der Bank im Jahr 2008 gesichert hatte. Ferrero arbeite nach eigener Aussage mit der Berliner Steuerfahndung zusammen.
Die Fahnder hätten auf Grundlage seiner Daten in den vergangenen Wochen und Monaten bereits zahlreiche Steuerhinterzieher auffliegen lassen - und dabei bundesweit mehrere Millionen an Steuernachzahlungen kassiert.

Dies scheint jedoch erst der Anfang! Zunächst schätzten Experten, der Staat könne mithilfe der Steuersünder-CD rund 100 Millionen hinterzogene Steuern nachträglich eintreiben. Inzwischen erwarte der Fiskus aber sogar bis zu 400 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Die Bundeskanzlerin hat die Entscheidung für den Kauf der Daten-CD über mögliche Steuersünder aus der Schweiz verteidigt. Es sei eine schwierige rechtliche Abwägung gewesen, sagte Merkel am Donnerstagabend im ZDF-„Heute Journal“. Die Bundesregierung habe die Entscheidung gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung getroffen. „Ich glaube, dass es ein gemeinsames Interesse gibt, diese Informationen zu kennen. Steuerhinterziehung ist alles andere als ein Kavaliersdelikt“, sagte sie im ZDF.

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